Was ist Spermidin?

Spermidin – Definition, Wirksamkeit, Einnahme und Erfahrungen

Spermidin zählt zu den sogenannten Polyaminen. Erstmals wurde dieser Naturstoff in den 1970er-Jahren entdeckt und verdankt seinem Fundort auch den Namen – der Samenflüssigkeit. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken oder in die Irre führen lassen. Das Vorkommen des wertvollen Vitalstoffs ist nicht nur auf das männliche Geschlecht beschränkt. Inzwischen ist bekannt, dass sich in allen Körperzellen und Lebewesen Spermidin findet. Selbst in pflanzlichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten oder Pilzen kommt dieser Naturstoff, wenn auch nur in sehr geringen Mengen, vor.

Die Aufgaben dieses natürlichen Stoffes sind eng verbunden mit der Funktion und des Wachstums von Zellen. Er hält sozusagen körperliche Zellen gesund und frisch, indem er einen Selbstreinigungsprozess anregt. Das Problem dabei, je älter man wird, desto geringer wird auch der Spermidingehalt im Körper. Dadurch sinkt die Vitalität der Zellen, was wiederum das Risiko für altersbedingte Erkrankungen wie Demenz oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert. Von Altersforschern wird vermutet, dass dieser Vitalstoff sogar das Potenzial hat, solchen Erkrankungen sowie der natürlichen Zellalterung entgegenzuwirken.

Was ist Spermidin? | Wirkung | Einnahme | Erfahrungen

Gibt es bereits wissenschaftliche Erkenntnisse für die Wirksamkeit von Spermidin?

Eine erfreuliche Erkenntnis konnten österreichische Wissenschaftler beim Tiroler K-Projekts VASCage bestätigen, und zwar, dass eine spermidinreiche Ernährung möglicherweise seine gesunden Lebensjahren damit verlängern kann. Im Rahmen dieser Studie, wurde unter anderem untersucht, inwieweit Bestandteile der Nahrung in der Lage sind, einen positiven Einfluss auf Alterungs- und Entzündungsprozesse zu haben. Die erfreulichen Ergebnisse wurden unter anderem schon im renommierten „American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlicht.

Diese Studie gibt starke Hinweise darauf, dass dieser Naturstoff einen lebensverlängernden Effekt auf Menschen haben kann. Probanden, die mindestens 80 Mikromol Spermidin über die Nahrung aufgenommen haben, hatten ein deutlich verringertes Risiko in den nächsten 20 Jahren zu versterben. Im Vergleich zu einer spermidinarmen Ernährung soll eine spermidinreiche Nahrungsaufnahme einen Überlebensvorteil von fünf Jahren betragen.

Zu den spermidinreichen Lebensmitteln zählen unter anderem Pilze, Nüsse, Kartoffeln, Vollkornprodukte, Äpfel und gereifter Käse. Im oberen Drittel der Spermidinzufuhr würde man liegen, wenn auf dem täglichen Speiseplan zwei Portionen Vollkornbrot, ein Apfel und zwei Schüsseln Salat stehen würden. Die aktuelle Studienlage steckt zwar noch in den Kinderschuhen, lässt jedoch positiv in die Zukunft blicken.

Mit welchen gesundheitlichen Wirkungen ist zu rechnen?

Das Besondere an diesem natürlichen Zellbestandteil ist, dass er sozusagen der körpereigene Treibstoff für den Autophagie-Prozess ist. Dieser hält die menschlichen Zellen gesund und frisch. Autophagie kann einfach erklärt werden: Nehmen wir an, jemand kauft ein baufälliges altes Haus. Der Holzzaun ist morsch, das Dach ist undicht und der Hausputz bröckelt auch schon ab. In diesem Zusammenhang ist die Autophagie die beauftragte Baufirma, die dabei hilft, das Haus wieder auf Vordermann zu bringen. Sie tragen die baufälligen Teile ab, reparieren sie, sodass sie im Anschluss wiederverwertet werden können.

Körperlich gesehen funktioniert der Autophagie-Prozess ähnlich wie eine Müllabfuhr für die Zellen. Ein Selbstreinigungsprogramm, das den Zellen bei der Entsorgung von schadhaften Eiweißen hilft, die recycelt werden müssen. Beschädigtes Zellmaterial lastet nämlich auf unserer Zellgesundheit.

Kurz gesagt, Autophagie

  • baut unnütze und beschädigte Zellstoffe ab,
  • stimuliert den Zellstoffwechsel und
  • recycelt Bausteine.

Eine spermidinreiche Aufnahme durch Nahrungsergänzungsmittel und/oder Lebensmitteln regt diesen Autophagie-Prozess an. Im Alter verliert die natürliche Autophagie jedoch an Effizienz. Dadurch steigt das Risiko für Ablagerungen in den Zellen, was wiederum zu Diabetes, Demenz und Atherosklerose führen kann.

Neben der Haut, den Gelenken und dem Gehirn wird auch das Immunsystem altersschwach. Was zu einer höheren Infektanfälligkeit führt. Ein internationales Forscherteam fand heraus, dass eine hohe Spermidinzufuhr das schwächelnde Immunsystem wieder auf Trab bringen kann. Aus aktuellem Anlass wird dieser Vitalstoff auch im Zusammenhang mit COVID-19 untersucht. In einer Studie der Berliner Charité wurden coronainfizierte Zellen mit diesem Naturstoff behandelt. Die Virusvermehrung sank daraufhin um rund 85 %. Eine ältere Studie aus Oxford deutet sogar darauf hin, dass eine hohe Spermidinaufnahme die antivirale Immunantwort stärken könnte. Damit diese Thesen jedoch umfänglich bestätigt werden können, sind noch weitere klinische Studien notwendig.

Studien und Untersuchungen zu Spermidin

In einer Studie der MedUni Innsbruck beobachteten die Forscher rund 900 Probanden über einen Zeitraum von 20 Jahren im Alter von 45 bis 84 Jahren. Daraus ging hervor, dass Menschen, die sich spermidinreich ernähren, ein um 15 % reduzierteres Sterberisiko aufwiesen. Sie leben rund fünf bis sieben Jahre länger als Studienteilnehmer, die sich spermidinarm ernährten. Zudem zeigten die Forschungsergebnisse, dass hohe Spermidinmengen einen Schutz vor Erkrankungen des Nervensystems, der Gefäße und des Darms bieten. Einen letztgültigen wissenschaftlichen Beweis gibt es durch diese Studie allerdings noch nicht.

Allerdings ist es schwierig, eine hohe Spermidinzufuhr allein durch die Nahrung aufzunehmen. Natürlich kann die Ernährung umgestellt werden. Aber die wenigsten Menschen werden es schaffen, auf eine ausreichende Spermidinmenge zu kommen. Damit wirklich jeder von den positiven Wirkungen profitieren kann, kann auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden. Als Zielgruppe sehen Forscher vor allem Personen mit beginnenden neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, Herzpatienten und Alzheimer.

Erfahrungen mit der Einnahme von Spermidin als Nahrungsergänzung?

Zu der Wirkung des Naturstoffs als Nahrungsergänzungsmittel gibt es bislang noch wenige Studien. Ob die Einnahme von Spermidin-Kapseln die Lebenserwartung steigern kann, kann deshalb noch nicht wissenschaftlich bestätigt werden.

Allerdings konnte in einer Forschungsreihe an der Berliner Charité bestätigt werden, dass durch die Einnahme eines Spermidinpräparates über drei Monate lang die Gedächtnisleistung von Personen mit einer Alzheimervorstufe verbesserte. Bislang gibt es jedoch keine Langzeitdaten. Wissenschaftler sehen auf jeden Fall ein hohes Potenzial, dass dieser Vitalstoff aktiv altersbedingten Erkrankungen entgegenwirken kann.

Fazit – warum sich die Einnahme von Spermidin lohnt

Innerhalb klinischer Studien konnte bereits erwiesen werden, dass durch die Einnahme von Spermidinpräparaten die Gedächtnisleistung bei Personen mit einer Alzheimervorstufe deutlich verbessert werden kann. Weitere Studien hinsichtlich einer verlängerten Lebenserwartung und weiteren positiven Wirkungen, sind im Gange. Bei den bisherigen Forschungen konnten keinerlei Nebenwirkungen bei der Spermidineinnahme beobachtet werden.

Unabhängig von den laufenden Studien lohnt sich die Einnahme von Spermidinpräparaten auf jeden Fall. Zwar wird die chronologische Alterung damit nicht aufgehalten, jedoch kann es dabei helfen, biologisch jung zu bleiben. Es ist zwar möglich, durch eine spermidinreiche Ernährungsumstellung die notwendige Menge von rund 12 Milligramm zu sich zu nehmen, doch das schaffen die wenigsten. Zudem ist es schwierig, den aufgenommen Spermidingehalt aus der Nahrung richtig abzuschätzen. Leichter ist es jedoch mit der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels, der Zellerneuerung auf die Sprünge zu helfen.

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